Mit der fortschreitenden Digitalisierung von Gesellschaft und Arbeitswelt nimmt der Bedarf an qualifizierten Fachkräften im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien (ICT) rasant zu. Was volkswirtschaftlich und bildungspolitisch gesehen eine enorme Herausforderung darstellt, ist für Berufsleute eine grosse Chance. Wer sich stets weiterbildet und am Puls der digitalen Zukunft bleibt, kann im Berufsfeld ICT mit besten beruflichen Perspektiven rechnen.
Um die Chancen der Zukunft nutzen zu können, ist lebenslanges Lernen essenziell – gerade in einem sich rasch entwickelnden Berufsfeld wie der Informations- und Kommunikationstechnologie (ICT). Die höhere Berufsbildung sorgt mit arbeitsmarktorientierten Abschlüssen für attraktive Weiterbildungsmöglichkeiten und damit für qualifizierte ICT-Fachkräfte. Zur tertiären Bildungsstufe gehörend umfasst die höhere Berufsbildung die eidgenössischen Fachausweise (Berufsprüfung) und Diplome (Höhere Fachprüfung) sowie die Höheren Fachschulen (HF).
Der nächste Schritt auf der Karriereleiter
In der Schweiz gibt es zahlreiche ICT-Profis, die sich über die Jahre Wissen und Skills angeeignet haben, aber keinen passenden Abschluss haben. Mit einer bestandenen eidgenössischen Prüfung wird diese Erfahrung zertifiziert und staatlich bescheinigt. In berufsbegleitenden Vorbereitungskursen oder im Selbststudium erarbeiten sich die Kandidatinnen und Kandidaten zudem aktuelles Know-how, das sie langfristig vorne mitspielen lässt. Wie Zahlen des Bundesamtes für Statistik (BFS 2019) zeigen, verhilft ein eidgenössischer Fachausweis oder ein Diplom oft zu einem wichtigen Karriereschritt: Bereits ein Jahr nach Bestehen der eidgenössischen Prüfung ist eine von sechs Personen in einer Führungsposition tätig.
Vielseitige Spezialisierungsmöglichkeiten
Aktuell werden im Berufsfeld ICT die Berufsprüfungen in den Bereichen ICT-Applikationsentwicklung, ICT-System- und Netzwerktechnik, Wirtschaftsinformatik, Mediamatik (bis 2022) und Cyber Security angeboten. Ab 2023 kommt der neue Fachausweis Digital Collaboration Specialist dazu. Auf der nächsten Stufe können die eidgenössischen Diplome ICT-Manager/in und ICT Security Expert erlangt werden.
Neuer ICT-Fachausweis im Bereich «Digital Collaboration»
Um Quereinsteigenden mit kaufmännischem oder betriebswirtschaftlichem Hintergrund den Eintritt in das Berufsfeld ICT zu ermöglichen, hat der nationale Berufsbildungsverband ICT-Berufsbildung Schweiz zusammen mit dem Kaufmännischen Verband eine neue eidgenössische Berufsprüfung entwickelt. Vorbereitungskurse für den Fachausweis Digital Collaboration Specialist (vorläufiger Titel) werden voraussichtlich ab Herbst 2021 angeboten und die erste Prüfung wird 2023 durchgeführt.
Mit Sicherheit zum beruflichen Erfolg
Die Nachfrage nach spezialisierten Berufsleuten im Bereich der IT- und Cybersicherheit nimmt derzeit deutlich schneller zu als deren Verfügbarkeit. Zusammen mit dem Bund, der Schweizer Armee und breiter wirtschaftlicher Abstützung hat ICT-Berufsbildung Schweiz auf diese Entwicklungen mit dem Fachausweis Cyber Security Specialist und dem Diplom ICT Security Expert reagiert. Cyber Security Specialists mit eidg. Fachausweis sind spezialisiert auf alle Fragen rund um die Cyber Sicherheit in Unternehmen und in öffentlichen Institutionen. Der Fachausweis richtet sich an Personen, die bereits über berufliche Erfahrungen im Bereich der Informations- oder Cyber-Sicherheit verfügen und ihr Fachwissen auf dem Gebiet vertiefen möchten. ICT Security Experts mit eidg. Diplom sind die absoluten Vertrauenspersonen in Sachen IT-Sicherheit. Das Diplom weist zudem ihre Kompetenz für leitende Team- oder Kaderfunktionen aus.
Breite Anerkennung bei Arbeitgebern
ICT-Berufsbildung Schweiz sorgt dafür, dass die Abschlüsse der höheren Berufsbildung einen direkten Bezug zur beruflichen Praxis und zum Arbeitsmarkt haben. Die Prüfungsinhalte werden in Zusammenarbeit mit Berufsleuten und spezialisierten Organisationen anhand von aktuellen Cases und Problemstellungen aus der Arbeitswelt erstellt. Die Besonderheit der eidgenössischen Prüfung ist zudem, dass sie unabhängig von der ausbildenden Institution und unter Aufsicht des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) durchgeführt wird. Dank diesem Qualitätsmerkmal und durch die Praxisnähe geniessen die Abschlüsse eine hohe Anerkennung auf dem Arbeitsmarkt. Seit 2018 übernimmt der Bund bis zu 50 % der Kosten für vorbereitende Kurse auf eidgenössische Berufs- und höhere Fachprüfungen.
Weitere Informationen: www.ict-weiterbildung.ch